Neue Schienenlärmkarten erschienen

Allerdings wird es dadurch nicht leiser!

Von unserem Vorstandsmirglied Uwe Ritterstaedt

Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat die neuesten Schienenlärmkarten der 4. Aktualisierung vorgestellt und öffentlich verfügbar gemacht. Man findet diese bundesweit aktualisierten Karten unter:

Im Suchfeld kann man eine beliebige, natürlich auch die eigene, Adresse angeben und erhält einen Kartenausschnitt. Entscheidend ist in der Regel der Lärmindex LN, der den gemittelten Beurteilungspegel für die Nachtzeit enthält.

Inzwischen ist allerdings die Einsendefrist des Eisenbahnbundesamtes für Anregungen abgelaufen. Trotzdem ist es spannend, die Schallpegel durch Schienenlärm vor dem eigenen Fenster zu erfahren und mit den amtlichen Grenzwerten zu vergleichen. Diese betragen als Vorsorgewerte in Wohngebieten im Falle eines Neubaus oder einer wesentlichen Änderung tags/ nachts 59/49 dB(A) und im Falle einer Sanierung an bestehenden Strecken tags/nachts 64/54 dB(A). Auf die Vorsorge existiert ein Rechtsanspruch; die Lärmsanierung ist freiwillig und folgt einer Prioritätenliste des Eisenbahn-Bundesamtes, welche die Anzahl der Betroffenen und die Höhe der Überschreitung unter Berücksichtigung der vorhandenen Finanzmittel zu einem Kennwert verrechnet. Diese Grenzwerte bleiben jedoch weit hinter den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Höhe von nachts 44 dB(A) zurück. Somit sind Gesundheitsgefahren trotz Einhalten der Grenzwerte vorhanden und langfristig sogar wahrscheinlich. Deshalb ist es auch eine der Grundforderungen der BVS, dass (zumindest als Zielwerte) Anwohner an Bahnstrecken einen Anspruch auf das Einhalten des WHO-Wertes von nachts 44 dB(A) bekommen.